Die Ölpreise stehen am Freitag klar unter Druck. Brent, WTI und vor allem Gasöl setzen ihre Abwärtsbewegung fort und ziehen die Heizölpreise in Deutschland und Österreich spürbar nach unten, nachdem diese gestern in enger Spanne verschnauft haben. Am Vormittag rutschen die Preise für Heizöl zwischen zwei und drei Cent nach unten und wecken in der eher schläfrigen Nachfrage neue Lebensgeister.
Am Freitagmorgen zeigen die Ölbörsen ein eindeutiges Bild: Rückzug auf ganzer Linie. Die Nordseesorte Brent fällt auf 62,63 US-Dollar je Barrel (-0,76 %), die amerikanische Ölsorte WTI notiert bei 58,16 US-Dollar (-1,66 %) und Gasöl bricht mit -1,25 % besonders deutlich ein. Hier liegt der Preis pro Tonne bei 729 US-Dollar.
Der Markt reagiert damit unmittelbar auf die neuen diplomatischen Signale im Ukraine-Konflikt. Die Aussicht auf einen möglichen Friedensplan, über den Washington, Moskau und inzwischen auch Kiew sprechen, nimmt einen großen Teil der zuletzt eingepreisten Risikoprämie wieder aus den Preisen heraus. Ein Ende oder auch nur eine Entspannung des Krieges würde mehr russisches Öl am Markt bedeuten. Hinzu kommt die schwache charttechnische Ausgangslage. Die Mitteldestillate, die die Rallye der letzten Tage angeführt hatten, lagen klar im überkauften Bereich. Jetzt greift, was die Börsen seit Tagen vor sich herschieben: eine technische Korrektur, die durch die abnehmende politische Spannung zusätzlich verstärkt wird.
Der kräftige Rücksetzer beim Gasölpreis kommt heute voll im Inland an. Nachdem an den vergangenen Tagen der Gasölpreis endlich nach unten drehte, zögerten die Heizölpreise noch beim Richtungswechsel. Zumal auch der schwächere Euro/US-Dollar-Kurs das Abwärtspotenzial ausbremste. Zum Wochenausklang fällt der bundesweite Durchschnittspreis in Deutschland zurück auf 95,9 Cent je Liter und hat damit die Teuerungskurve der Woche fast komplett wieder wett gemacht. Verbraucher bekommen damit wieder viel Spekulationsfreiraum über die Fortsetzung der Abwärtsbewegung. Zudem sind auch die durchschnittlichen Lieferfristen mit drei bis vier Wochen deutlich gesunken.
Auch in Österreich zeigt die Tendenz im Chart nach unten. Zwar sind die gut zwei Cent Differenz zum Preis vom Wochenanfang noch nicht überwunden, doch die Richtung stimmt.
| Freitag 21.11.2025 - 11:32 Uhr | Schluss Vortag 20.11.2025 | Veränderung zum Vortag | |
|---|---|---|---|
| Rohöl Brent Crude | 61,98 $ pro Barrel | 63,11 $ pro Barrel | -1,79% |
| Gasöl | 712,75 $ pro Tonne | 738,25 $ pro Tonne | -3,45% |
| Euro/Dollar | 1,1517 $ | 1,1528 $ | -0,10% (konstant) |
| USD/CHF | 0,8060 CHF | 0,8057 CHF | +0,04% (konstant) |
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