Der durch die Verkündung Chinas neustem Konjunkturpackets ausgelöste Ölpreisaufwärtstrend ist heute bereits wieder verpufft. Die Märkte glauben nicht daran, dass die beschlossenen Maßnahmen ausreichen, um die chinesische Ölnachfrage wieder anzukurbeln. Zusätzlich konsumieren die US-amerikanischen Verbraucher weniger, da sich der dortige Arbeitsmarkt abkühlt. Die OPEC versucht derweil den Weltmarkt davon zu überzeugen, dass die globale Ölnachfrage mittel- und langfristig weiter steigen wird, auch wenn alle anderen Organisationen im Ölsektor davon ausgehen, dass die Ölnachfrage im besten Fall stagniert und wahrscheinlich sinkt.
Der Euro stagniert bei 1,11 Dollar, während die Ölpreise einem leichten Abwärtstrend folgen. Die Nordseerohölsorte konnte sich nicht auf der psychologisch wichtigen 75 Dollar pro Fass Marke halten und fiel auf 74 Dollar, während die US-amerikanische Sorte WTI auf 71 Dollar pro Fass sank. ICE Gasoil fiel auf 669 Dollar pro Tonne.
Chinas gestern bekanntgegebenes Konjunkturpacket sorgte für Aufwärtsdruck am Ölmarkt. Allerdings wurde bereits gestern von Marktanalysten bemängelt, dass das Packet zwar das bisher Größte sei, jedoch zu wenig Wirtschaftsankurbelnde Maßnahmen enthalte. Der Ölmarkt preiste deshalb die gestrigen leichten Anstiege wieder aus. Zusätzlich fielen in den USA die Ausgaben der Privathaushalte im September 2024 auf ein Dreijahrestief, getrieben von der Angst vor einem schrumpfenden Arbeitsmarkt. Beides wirkt sich negativ auf die prognostizierte globale Ölnachfrage und damit tendenziell preisdrückend aus.
Begrenzt wird der Abwärtsdruck durch den neuen mittel- und langfristigen Ausblick der OPEC. Das Ölförderkartell geht im Gegensatz zu anderen Organisationen wie BP oder der Internationalen Energy Agentur (IEA) davon aus, dass der globale Rohölbedarf noch keinen absehbaren Höhepunkt hat. Hintergrund ist der ansteigende Wohlstand und die wachsende Bevölkerung in Entwicklungsländern. Im Vergleich zum OPEC-Bericht 2023 hob das Kartell seinen Ausblick für das Jahr 2045 um 2,9 Mio. B/T auf 118,9 Mio. B/T an und geht für 2050 von einer Nachfrage von 120,1 Mio. B/T aus. Im Kontrast dazu geht der Ölkonzern Exxon Mobil davon aus, dass der Ölverbrauch bis 2050 bei den aktuellen rund 100 Mio. B/T stagniert und der Ölkonzern BP erwartet einen Rückgang auf 75 Mio. B/T bis 2050.
Während die Heizölpreise in Österreich auf dem Vortagesniveau stagnieren, sanken sie in Deutschland um 0,1 Cent pro Liter. Vor allem im Westen und Osten gibt es deutlich stärkere regionale Abwärtsbewegungen, während es im Süden der Bundesrepublik starke regionale Anstiege gibt.
Mittwoch 25.09.2024 - 10:03 Uhr | Schluss Vortag 24.09.2024 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 74,87 $ pro Barrel | 75,13 $ pro Barrel | -0,35% |
Gasöl | 671,00 $ pro Tonne | 673,25 $ pro Tonne | -0,33% |
Euro/Dollar | 1,1192 $ | 1,1178 $ | +0,13% (konstant) |
USD/CHF | 0,8446 CHF | 0,8449 CHF | -0,04% (konstant) |
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