Die Ölpreise bekamen am Wochenende neuen Aufwärtsdruck aus dem Nahen Osten. Nach heftigen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen in Libyen durch Israel, kam es am Sonntag zu einem Vergeltungsschlag in umgekehrter Richtung. Begrenzt wird das Aufwärtspotential durch die hinter den Erwartungen zurückbleibende globale Ölnachfrage. Der russische Staatskonzern Rosneft versucht derweil Shell daran zu hindern dessen Anteile an der PCK-Raffinerie in Schwedt zu verkaufen.
Der Euro hält sich noch bei 1,11 Dollar, folgt allerdings einem moderaten Abwärtstrend. Die Rohölsorten Brent und WTI starten derweil mit 74 bzw. 71 Dollar pro Fass auf den Werten vom Freitag in den Handel. ICE Gasoil notiert mit 666 Dollar pro Tonne minimal über dem Wert von Freitagvormittag.
Der Konflikt zwischen der im Libanon angesiedelten Hamas und Israel treibt auch heute die Ölpreise an. Letzte Woche explodierten mehrere tausend von der Hamas genutzte Pager und Walkie-Talkies. Israel wird beschuldigt, hat sich allerdings weder zu den Anschlägen bekannt noch diese abgestritten. Zusätzlich wurden mehrere hundert Stellungen der Hamas durch Israel angegriffen, was unter anderem zu dem Tod mehrerer Führungspersönlichkeiten der Hamas führte. Diese wiederum feuerten am Sonntag 150 Raketen und Drohnen weit in das israelische Staatsgebiet hinein. Der Ölmarkt befürchtet, dass die Angriffe zu einem Ausfall der libanesischen Ölproduktion und einem Kriegseintritt des Irans, welcher angeblich sowohl die Hamas in Palästina als auch die Hisbollah-Miliz unterstützt, führen könnte.
Die Probleme um die deutsche PCK-Raffinerie in Schwedt nehmen kein Ende. Diesen Monat verlängerte der deutsche Staat seine Treuhandverwaltung der 54,17 Prozent Anteile des russischen Energiekonzern Rosneft. Es wird versucht eine Enteignung zu vermeiden und es dem russischen Staatskonzern zu ermöglichen seine Anteile zu verkaufen. Der Ölkonzern Shell ist aktuell dabei seine 37,5 Prozent an der Raffinerie an die britische Prax Group zu verkaufen. Rosneft versucht dies per Gerichtsurteil zu verhindern. Hintergrund ist laut Rosneft das Prax hoch verschuldet ist und keine Erfahrungen mit dem deutschen Energiemarkt hat. Dies wiederum könnte laut Rosneft dazu führen, dass niemand die russischen Anteile an der Raffinerie kaufen wollen wird.
Während die Heizölpreise in Österreich ungefähr auf dem Vortagesniveau stagnieren, stiegen sie in Deutschland um durchschnittlich 0,2 Cent pro Liter. Regional gibt es in der Bundesrepublik vor allem im Süden deutlich höhere Anstiege. Allerdings finden vor allem Interessenten im Westen und Osten der Bundesrepublik auch starke regionale Heizölpreisabwärtsbewegungen.
Montag 23.09.2024 - 11:08 Uhr | Schluss Vortag 22.09.2024 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 74,39 $ pro Barrel | 74,72 $ pro Barrel | -0,44% |
Gasöl | 663,75 $ pro Tonne | 668,00 $ pro Tonne | -0,64% |
Euro/Dollar | 1,1096 $ | 1,1162 $ | -0,59% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,8509 CHF | 0,8500 CHF | +0,11% (konstant) |
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