Zum Hauptinhalt springen
Suche
Shell Markenpartner
Heizölpreisabwärtstrend intakt

Nachdem der Heizölpreisabwärtstrend gestern ins Stocken geriet, konnte er sich heute stabilisieren und die Preise sinken weiter. Getrieben wird der Abwärtstrend heute durch eine Abwendung von Protesten in libyschen Exporthäfen und potentiellen Energieeffizienzsteigerungen im KI-Markt. Währenddessen rücken potentielle US-amerikanische Strafzölle, auf sämtliche mexikanischen, kanadischen und chinesischen Importe, in greifbare Nähe.

In Libyen einigte sich das Staatsunternehmen National Oil Corp (NOC) mit demonstrierenden Arbeitern in zwei Exporthäfen vorerst darauf, dass die Exporte von insgesamt durchschnittlich 450.000 B/T ungehindert weiterlaufen. Die Demonstranten beklagen, dass die Unternehmenssitze der Ölfirmen außerhalb der Region liegen und dies dazu führt, dass die erwirtschafteten Gelder den Arbeitern nicht zugutekommen. Im letzten Jahr führten ähnliche Proteste dazu, dass 0,7 Mio. B/T der rund 1,4 Mio. B/T Produktionskapazität des OPEC-Mitgliedes für mehr als einen Monat ausfielen. Die Abwendung des neusten Protestes wirkt ölpreisdrückend.

Ölpreisabwärtsdruck kam unerwartet aus dem Technologiesektor. Bisher wurde von einem steigenden Energiebedarf durch Künstliche Intelligenz (KI) ausgegangen. Je besser KIs wurden, desto mehr Energie verbrauchten sie bisher. Chinas neustes Modell DeepSeek überraschte den Westen allerdings, da es sich um eine sehr Energieeffiziente und verhältnismäßig günstige KI mit gleichzeitig relativ hoher Leistung handelt. Die vom Energiemarkt erhoffte steigende Nachfrage durch KI-Zentren wird damit in Frage gestellt. Allerdings wird die Glaubwürdigkeit über die angebliche Kosteneffizienz des chinesischen Modells bereits in Frage gestellt.

Unsicher sind allerdings die Auswirkungen der US-amerikanischen Handlungen seit dem Amtsantritt Donald Trumps. Gestern bekräftigte einer seiner Sprecher, dass er an der Einführung der 25 Prozent Strafzölle ab dem ersten Februar 2025 auf mexikanische und kanadische Importe festhält. 2023 importierten die USA 3,9 Mio. B/T an Rohöl aus Kanada und 0,73 Mio. B/T aus Mexiko. Dies entspricht mehr als der Hälfte der damaligen Jahresimporte. Vor allem Kanadas Exportinfrastruktur könnte Probleme haben diese Mengen an Rohöl anderen Käufern auf dem Weltmarkt zur Verfügung zu stellen, was das globale Angebot verknappen und die Preise ansteigen lassen könnte.
Zusätzlich steht für den ersten Februar die Einführung eines zehnprozentigen Strafzolls auf alle chinesischen Produkte auf dem Plan. Insgesamt könnten die Strafzölle für eine deutliche Abkühlung der Wirtschaft in allen beteiligten Nationen und damit einer sinkenden Ölnachfrage und damit sinkenden Ölpreisen führen.
Laut interner Quellen stieß die Aufforderung des US-amerikanischen Präsidenten an die OPEC+ auf taube Ohren. Diese sollten die Ölpreise senken. Allerdings sieht es derzeit so aus, als ob das Ölförderkartell in seinem kommenden Treffen am dritten Februar an seiner bisherigen Strategie festhalten wird. Laut dieser will das Kartell ab April 2025 mit der graduellen Rücknahme der freiwilligen Förderquotenkürzungen von rund 2,2 Mio. B/T beginnen, sollten die Ölpreise zu diesem Zeitpunkt und nach Meinung des Kartells stabil sein. Bisher hatten die sinkenden Ölpreise zu mehreren Mehrmonatigen Verschiebungen der Rücknahme geführt.

Der sinkende Heizölpreis sorgt für eine Steigerung der Nachfrage über das jahresübliche Niveau hinaus. Gleichzeitig liegt die Anzahl der auf HeizOel24 die Preise vergleichenden Interessenten weiterhin bei dem vierfachen des üblichen Niveaus. In Österreich sanken die Heizölpreise im Vortagesvergleich bisher um nur durchschnittliche 0,05 Cent pro Liter, während sich Heizölnutzer in Deutschland über einen Rückgang von im Schnitt 0,5 Cent pro Liter freuen können.
Aktuell besteht viel Unsicherheit darüber, ob die angekündigten Strafzölle der USA auf andere Nationen wirklich kommen, wie diese dann tatsächlich ausgestaltet werden und wie dies die Heizölpreise kurzfristig beeinflussen werden. Heizölinteressenten mit unmittelbarem Bedarf sollten stark überlegen, ob sie auf einen fortbestehenden Heizölpreisabwärtstrend spekulieren. Mittelfristig wird am Ölmarkt für 2025 allerdings derzeit noch von sinkenden globalen Ölpreisen ausgegangen.


Börsendaten:
Mittwoch 29.01.2025 - 11:48 Uhr Schluss Vortag 28.01.2025 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 76,76 $ pro Barrel 77,62 $ pro Barrel -1,11%
Gasöl 699,75 $ pro Tonne 704,25 $ pro Tonne -0,64%
Euro/Dollar 1,0402 $ 1,0428 $ -0,25% (etwas schwächer)
USD/CHF 0,9060 CHF 0,9037 CHF +0,25% (etwas fester)



alle Angaben ohne Gewähr

@Interaid GmbH
zurück